Seit über 100 Jahren im Einsatz gegen Kinderarbeit und für die Rechte von Kindern: Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin und Kinderrechtlerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in rund 120 Ländern tätig. Save the Children setzt sich für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen ein. Für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet, in der alle Kinder gesund und sicher leben sowie frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können – seit über 100 Jahren.
Wie heißt du und was machst du?
Ich heiße Anne Reiner. Ich bin Expertin für globale Lieferketten bei Save the Children.
Was sind die Hauptursachen für Kinderarbeit in verschiedenen Regionen der Welt?
Weltweit sind 160 Millionen Kinder von Kinderarbeit betroffen. Das ist fast jedes zehnte Kind. Es gibt unterschiedliche Gründe für Kinderarbeit. In den meisten Fällen ist extreme Armut der Grund. Manche Familien sind dann gezwungen, die Kinder zur Arbeit, statt in die Schule zu schicken.
Welche Auswirkungen hat Kinderarbeit auf die Kinder?
Kinderarbeit ist gefährliche oder ausbeuterische Arbeit. Die Arbeit schädigt die körperliche oder seelische Entwicklung der Kinder. Sie raubt Kindern ihre Kindheit und verstößt gegen die Kinderrechte. Kinder arbeiten oft in gefährlichen Zuständen und können nicht zur Schule gehen. Ohne eine Ausbildung sind sie ihr Leben lang auf schlecht bezahlte Arbeit angewiesen. Wenn wir nichts ändern, bleibt der Kreislauf der Armut, wie er ist.
Wie möchtet ihr die Situation für die Kinder verbessern?
Save the Children will die Ursachen von Kinderarbeit nachhaltig bekämpfen. Unsere Projekte ermöglichen Kindern unter anderem den Besuch einer Schule oder Kinderbetreuung. Wir unterstützen Gesundheitsdienste und das Einkommen von Familien. Damit können sie es sich leisten, ihre Kinder in die Schule zu schicken. Weitere Projekte stärken Regierungen und Gemeinden. Sie sollen Gesetze zum Schutz von Kindern durchsetzen. Zudem arbeiten wir mit Unternehmen zusammen, um Kinderarbeit in globalen Lieferketten zu stoppen.
Und was würde langfristig helfen?
Viele Faktoren müssen beachtet werden. Der kostenfreie Zugang zu einer guten Schulbildung oder Kinderbetreuung ist ein wichtiger erster Schritt. Auch eine gute Gesundheitsversorgung ist wichtig. Das verhindert, dass kranke Eltern ihre Kinder aus der Schule nehmen, damit die Kinder das notwendige Einkommen verdienen. Regierungen müssen die richtigen Gesetze zum Schutz von Kindern umsetzen.
Wie können wir den Kampf gegen Kinderarbeit unterstützen?
Wir alle können weniger, gezielter und bewusster einkaufen. Vor jedem Kauf sollte man sich fragen: Ist der Kauf wirklich nötig? Sind die Preise fair? Wenn die Preise zu niedrig sind, werden die Menschen nicht fair für ihre Arbeit bezahlt. Das kann zu Kinderarbeit führen. Hier sollten wir bei Unternehmen nachfragen. Und auch der Bundesregierung sollten wir signalisieren, dass uns Kinderrechte und Kinderarbeit weltweit nicht egal sind.
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